PSYCHOLOGIE

PORTALgesund

Klassische Aufgabenstellung:

Intelligenztests

Wer zum ersten Mal mit Aufgabenstellungen aus Intelligenztests konfrontiert wird (Lösung siehe unten), der kann ganz schön ins Schwitzen kommen. Besonders wenn es sich um einen Bewerbungstest handelt und die zeitlichen Vorgaben erschwerend hinzukommen.
Bei der Aufgabe "Matrizen ergänzen" soll das logische Denkvermögen geprüft werden. (richtige Lösung: b)

Weitere Artikel in der Rubrik: "Psychologie"

> Wenn Eltern trinken
> Ja oder nein
> Getrübtes Selbstbild
> Tagebuch schreiben
> Glück
> Multiple Persönlichkeiten
> Der Selbstwert
> Das Milgram-Experiment
> EMDR
> Urlaub und Vorfreude
> Perfektionismus
> Labile Kinder
> Das nervt!

Der Intelligenzquotient

Der Intelligenzquotient ist ein Wert, der die Intelligenz des Einzelnen am Durchschnitt der Gesamtbevölkerung misst. Ähnlich wie bei Wahlprognosen, wo die Befragung von wenigen 1000 Menschen genügt, um relativ genau den Wahlausgang voraussagen zu können, werden seriöse Intelligenztests an 1000 oder mehr Personen "geeicht", die die Gesamtbevölkerung von ihrer Zusammensetzung möglichst wiederspiegeln soll. Das durchschnittliche Testergebnis bildet den durchschnittlichen IQ von 100.
Wer sich plus/minus 10 Punkte um den IQ von 100 bewegt, gilt als durchschnittlich intelligent. Als hochbegabt gelten Menschen ab einem IQ von 130.
Der durchschnittliche IQ in der Gesellschaft verändert sich über die Jahre und Jahrzente, sowohl steigend als auch fallend. Aus diesem Grund müssen Intelligenztests von Zeit zu Zeit neu geeicht werden. Ältere Tests sollten daher nicht mehr zum Einsatz kommen.

Intelligenztests

Intelligenztests werden in vielen Lebensbereichen als Instrument eingesetzt um die geistigen Fähigkeiten eines Menschen auszuloten und weiterführende Entscheidungen zu treffen. Diese können die persönliche Entwicklung eines Menschen, seine schulische und/oder berufliche Laufbahn massiv und dauerhaft beeinflussen.

All dies, obwohl es weder eine allgemeingültige Definition des Begriffes "Intelligenz" gibt, noch den einen Intelligenztest, der für alle und jeden ein vergleichbares Ergebnis oder einen gesicherten Intelligenzquotienten ausgibt. Nicht zuletzt beeinflussen Tagesform, Prüfungsängste und weitere individuelle aber auch gesellschaftliche Faktoren das Ergebnis.

So verwundert es nicht, dass hier Nutzen und Kritik eng beeinander liegen.

Was überhaupt ist Intelligenz

Wie eingangs erwähnt, liegt bis heute keine eindeutige Definition vor, allenfalls Zitate, von Philosophen oder Entwicklern von Intelligenztests, die sich dem Begriff genähert haben.

So lautet eine vielzitierte Definition nach Wechsler: "Intelligenz ist die zusammengesetzte oder globale Fähigkeit des Individuums zweckvoll zu handeln, vernünftig zu denken und sich mit seiner Umwelt wirkungsvoll auseinander zu setzen."

Der Begriff "Intelligenz" umfasst die kognitiven Fähigkeiten des Menschen. Diese sind Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Lernen, Abstraktion, Erinnern, Merken, und andere.

Bis ca. zum 16 Lebensjahr steigt die Intelligenz steil und weitestgehend konstant zum Alter an. Danach verändert sich die Leistungskurve in der Regel nur noch geringfügig, sofern keine Erkrankungen vorliegen, welche die geistige Leistungsfähigkeit einschränken (Demenz, Hirnschäden oder andere).

Die Intelligenz wird vielfach mit dem Erfolgs- und Karrieredenken verknüpft obwohl sie lediglich unsere geistige Leistungsfähigkeit beschreibt. So gewinnt der Begriff "Emotionionale Intelligenz" verstärkt an Bedeutung, der den Umgang mit den eigenen Gefühlen und denen anderer Menschen meint, darunter fällt beispielsweise die soziale Kompetenz, die nicht minder Einfluss auf unseren Stellenwert in der Gesellschaft und den Erfolg im Berufsleben nimmt.

Intelligenztests für Kinder -
hochbegabte Kinder und ADHS

Bis etwa zum 16. Lebensjahr entwickelt sich die Intelligenz eines Kindes meist steigend und entsprechend zum Alter.

Anders als bei Erwachsenen, deren Intelligenz relativ konstant bleibt, sagen die Ergebnisse hingegen bei den speziell für Kinder entwickelten Tests noch nicht mit Sicherheit aus, wie sich die geistigen Fähigkeiten in den Folgejahren oder im Erwachsenenalter entwickeln werden. Langzeitstudien haben aufgezeigt, dass hier stärkere Schwankungen als bei Erwachsenen möglich sind.

Intelligenztests können bei Kindern u.a. eingesetzt werden, um zu überprüfen, ob sich das Kind altersgemäß entwickelt, als Entscheidungshilfe bei Fragen zur Schulwahl oder dem Überspringen einer Klasse.

Bei hochintelligenten Kindern, minderintelligenten Kindern oder Kindern, die (eventuell zudem) unter der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leiden, können sich mögliche Verhaltensauffälligkeiten so sehr ähneln, dass hier ein Intelligenztest zur Klärung sinnvoll sein kann.

Eltern können sich zur Abklärung an den Schulpsychologischen Dienst wenden. Dieser hat gegenüber der Schule eine Schweigepflicht. In der Regel wird ein Intelligenztest jedoch nur kostenlos durchgeführt, wenn schulische Probleme vorliegen.

Intelligenztests für Erwachsene - Berufswahl

Intelligenztests sollten von einem seriösen Institut oder einer Psychologin / einem Psychologen durchgeführt werden. Um ein relativ genaues Ergebnis zu erzielen, besonders wenn es um die Ermittlung des Intelligenzquotienten geht, sollten die Tests in bestimmten Abständen wiederholt werden, da die Tagesform (Müdigkeit, Stress, Krankheit u.a.) das Ergebnis beeinflussen kann.

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Intelligenztests die entweder allgemein gehalten sind, oder aber gezielt Teilbereiche der Intelligenz abfragen, die beispielsweise für bestimmte Studiengänge oder Berufe besonders wichtig sind. Sowohl Proband als auch Firmen können spezielle Stärken oder Schwächen aus den Ergebnissen herauslesen und diese als eine mögliche Entscheidungshilfe nutzen.

In der Medizin können Fortschritte oder geistige Leistungsabfälle bei Erkrankungen wie Alsheimer oder Demenz mit Hilfe von Intelligenztests überprüft werden.

Einer der häufig eingesetzten Tests ist der Wechsler Intelligenztest, den es sowohl für Erwachsene als auch für Kinder gibt. Er beinhaltet Aufgabenstellungen wie Bilderergänzen, Wortschatz-Test, Zahlen-Symbol-Test, Rechnerisches Denken, Allgemeines Wissen, Allgemeines Verständnis, Buchstaben-Zahlen-Folge, u.a.

kostenlose IQ-Tests online -
Vorbereitung auf einen Bewerbungstest

Mit Hilfe von IQ-Tests im Internet, mit Büchern, die nicht nur viele Tests enthalten sondern auch die Lösungen erklären, kann man sich auf anstehende Bewerbungstests vorbereiten, sich vielleicht auch ein wenig Prüfungsangst nehmen. Nicht zuletzt kann durch viel Üben das Ergebnis positiv beeinflusst werden. Dieses stellt auch einen der vielen Kritikpunkte an Intelligenztests generell dar.

Viele dieser kostenlosen oder preiswerten IQ-Tests geben am Ende den Intelligenzquotenten an. Dieser Wert darf keineswegs sehr genau genommen werden. Viele Ratefüchse nutzen diese Tests als Zeitvertreib, um die grauen Zellen anzukurbeln.

kostenpflichtige Intelligenztests

Deutschlandweit bietet der Verein für Hochbegabte "Mensa e.V." Intelligenztests an, zu denen sich Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren anmelden können. Der Intelligenzquotient wird dem Prüfling "persönlich und vertraulich" mitgeteilt. Hochbegabte, die die Kriterien des Vereines erfüllen, können dem Verein beitreten und finden dort Kontakt zu Gleichgesinnten.

Psychologen bieten ebenfalls kostenpflichtige Tests an. In der Regel sind diese teurer als der Mensa-Test, schließen aber eine psychologische Beratung und eine detaillierte Testauswertung ein.

Kritik

Je nach Fragestellung oder Schwerpunktsetzung in einem Intelligenztest, können die Ergebnisse unterschiedlich ausfallen. ("Intelligenz ist das, was der Intelligenztest misst".)

Kinder aus unteren Sozialschichten, Angehörige bestimmter Kulturkreise, Menschen mit Lese- und Schreibschwächen schneiden bei Intelligenztests oft schlechter ab.

Üben kann das Testergebnis positiv beeinflussen. Somit können Menschen vergleichsweise schlechter abschneiden, die mit den Aufgabenstellungen bisher noch nicht vertraut waren.

Werden noch ältere Intelligenztests eingesetzt, so orientieren sich die Ergebnisse nicht am Durschnitt der aktuellen Bevölkerung.